
Achtsam sein bedeutet im Kern, die eigene Aufmerksamkeit bewusst auf das auszurichten, was in jedem Moment der Wahrnehmung um uns und in uns geschieht. Dabei hat diese Aufmerksamkeit eine Qualität von reinem Registrieren dessen, was passiert, ohne direkt – durch Handeln, Sprechen oder mentale Bewertungen und Kommentare – darauf zu reagieren.
Eine solche achtsame Haltung sind wir uns nicht gewohnt im Vergleich zum Grundmodus, in dem wir üblicherweise agieren. Im täglichen Leben sind wir oft grösstenteils damit beschäftigt, auf die Welt um uns herum zu reagieren. Wir planen, organisieren, beurteilen, antworten, scrollen… Wie wir dabei unsere Umwelt wahrnehmen, ist gefiltert durch unsere inneren Überzeugungen, Emotionen und Konzepte. Und auch wie wir auf diese gefilterte Wahrnehmung unserer Umwelt reagieren, ergibt sich aus einem komplexen Zusammenspiel dieser Informationen von aussen und Handlungsmustern von innen.
Achtsamkeit löst uns aus diesem Grundmodus auf zwei Arten. Einerseits kommen wir, indem wir unsere Aufmerksamkeit bewusst auf die gegenwärtige Erfahrung unseres Erlebens ausrichten, “zu Sinnen”: Unsere Wahrnehmung wird geschärft und wird klarer, indem wir bspw. den inneren Anteil an der “Interpretation” einer Situation erkennen können. Andererseits löst und Achtsamkeit von eingeübten Automatismen, die unseren Handlungen oftmals zugrunde liegen. Sie lässt uns den Raum zwischen Reiz und Reaktion finden, indem wir uns frei für eine Handlung entscheiden können.

Was ist Achtsamkeit?

"Wenn man trübes Wasser in Ruhe lässt, wird es wieder klar."
– Lao-Tse

Was ist Meditation?
Meditation ist die Methode, eine achtsame Haltung durch die Schulung unserer Aufmerksamkeit zu kultivieren. Hierbei können zwei Formen unterschieden werden. In der Sammlungsmeditation (stable/focussed attention) üben wir, unsere Aufmerksamkeit kontinuierlich von Moment zu Moment auf eine Erfahrung zu richten. Dies sind traditionellerweise die körperlichen Empfindungen, die mit dem Atem einhergehen. Mit zunehmender Übung führt Sammlungsmeditation zu einem ruhigen und klaren Geist.
Dieser ist Voraussetzung für die zweite Form der Meditation, die Achtsamkeitsmeditation (auch: offenes Gewahrsein; engl. open awareness/monitoring). Bei dieser Meditation öffnen wir unseren Fokus und kultivieren die Fähigkeit, mit unserer gegenwärtigen Erfahrung, wie auch immer sie gerade sein mag, mit einer offenen, akzeptierenden Haltung zu verweilen. Der Fokus der Aufmerksamkeit richtet sich dabei wie ein Scheinwerfer auf den ganzen Strom von Informationen, die Inhalt unseres Bewusstseins sein können – also Sinneswahrnehmungen, Gefühle und Gedanken.
Hierbei kommen wir auch in den Kontakt mit der Reaktion dieser Inhalte in unserem Erleben: Üblicherweise neigt der Geist dazu, an angenehmen Erfahrungen anhaften und Unangenehmes abzulehnen. Indem wir uns auch dieser Beziehung zur Erfahrung bewusst werden, erhalten wir die Möglichkeit, anders als es uns der erste Impuls suggeriert, auf diese Erfahrung zu antworten.
Achtsamkeit im gesellschaftlichen Kontext
Die Übung der Achtsamkeit verstehen wir als innere Arbeit: Meditation lockert den Griff des sog. Default Mode Networks, in dem das Gehirn in Selbstbezug, Grübeln und Automatismen gefangen ist. Damit beginnt die Übung von Achtsamkeit bei uns selbst, endet aber nicht hier: Aus einer achtsamen Haltung erwächst mehr geistiger Freiraum für eine offene Wahrnehmung, Empathie und ein bewussteres Handeln in der Welt.
Dōgen beschreibt dies so: „Den Weg zu studieren heisst, sich selbst zu studieren. Sich selbst zu studieren heisst, sich selbst zu vergessen.“

Was unseren Vermittlungsansatz ausmacht

Wissenschaftlich-philosophisch fundiert
Wir verbinden jahrtausendealtes Praxiswissen mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und philosophischer Tiefe. Es geht uns um eine klare, offene und reflektierte Meditationspraxis, die zugänglich ist für alle Menschen und vor allem auch jene mit einem wissenschaftlich informierten Weltbild.
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Gemeinschaft
In einer zunehmend digitalisierten Welt setzen wir in unseren Angeboten bewusst auf das Gruppenerlebnis und physische Präsenz. Meditation wird tiefer und lebendiger, wenn sie in Gemeinschaft geschieht – mit Austausch, geteilter Stille und gegenseitiger Inspiration.

Natur als Praxisraum
Die Verbindung zur Natur macht die Achtsamkeitspraxis unmittelbar erfahrbar. Sie öffnet uns für Qualitäten wie Ruhe und Demut und konfrontiert uns zugleich mit „Rohmaterial“ wie Angst oder Anhaften, was unser Übungsfeld bereichert.
Infomail
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